Bernhard Knasmüller, BSc
Studium: Bachelor Informatik
Ausprägungsfach: Bioinformatik
Was war das Thema Ihrer Bachelorarbeit?
"ArgoSim: A Java API for the in silico Simulation of Genomic Variation."
Was waren Ihre Gründe für ein Studium der Informatik an der Universität Wien?
Meine Wahl fiel damals auf die Universität Wien, da keine andere österreichische Universität einen vergleichbar intensiven Ausbildungsschwerpunkt im Bereich Bioinformatik anbot.
Da ich zeitgleich mit dem Informatikstudium auch ein Bachelorprogramm in Molekularer Biologie an derselben Universität begann, hatte ich außerdem die Hoffnung, dass sich thematisch überschneidende Lehrveranstaltungen, wie etwa die biologischen Grundlagenfächer, unbürokratisch zwischen den Studien transferieren lassen würden.
Was hat Ihnen am Studium am besten gefallen?
Speziell in den späteren Semestern konnte ich durch die geringen Gruppengrößen ein hohes Maß an individueller Betreuung genießen. Insbesondere während meiner Bachelorarbeit war ich im Forschungsbetrieb am CIBIV (Center for Integrative Bioinformatics Vienna) eingebunden und konnte so nicht nur die dortige akademische Atmosphäre kennenlernen, sondern bekam auch einen Einblick in aktuelle Forschungsthemen.
Was würden Sie einem/r StudienanfängerIn empfehlen?
Als Absolvent eines Realgymnasiums möchte ich StudienanfängerInnen zunächst empfehlen, sich nicht von den anfangs scheinbar überragenden Programmiervorkenntnissen mancher KollegInnen aus berufsbildenden höheren Schulen einschüchtern zu lassen. Meiner Erfahrung nach hat man während des Studiums mehr als genug Zeit und Gelegenheiten, diesen Vorsprung einzuholen.
Weiters würde ich ihnen gerne nahelegen, insbesondere in den mathematischen und biologischen Grundlagenfächern die im Studium präsentierten Themen mit Hilfe der zahlreichen frei verfügbaren Materialien anderer Universitäten nochmals aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Insbesondere die Videoaufzeichnungen der hervorragenden Vorlesungen Mathematik I für Informatiker und Bioinformatiker von Prof. Manfred Wolff an der Universität Tübingen sowie Principles of Chemical Science von Prof. Catherine Drennan am MIT haben mir am Anfang meines Studiums sehr geholfen und bleiben mir bis heute positiv in Erinnerung.
Was muss man als Studierende/r dazu beitragen, um unter die besten Bachelor-AbsolventInnen des Jahres zu kommen?
In den bioinformatischen Teilen des Curriculums halte ich es für sehr wichtig, dass man sich für die Molekularbiologie und all die biochemischen und genetischen Prozesse wirklich begeistern kann, die man mit Hilfe der Informatik besser zu verstehen versucht. Ohne diesen Anreiz hätte ich wahrscheinlich nicht so viel Zeit und Mühe in die zahlreichen Projektarbeiten investiert.
Was sind Ihre unmittelbaren Pläne für die Zukunft?
Momentan beabsichtige ich, meinem derzeitigen Masterstudium an der TU Wien ein weiterführendes Doktorat folgen zu lassen und möchte gleichzeitig meine Ausbildung in Molekularer Biologie abschließen.
Nebenberuflich arbeite ich seit knapp drei Jahren in der Forschungsgruppe "Pharmacoinformatics" von Prof. Gerhard Ecker am Department für Pharmazeutische Chemie der Universität Wien und bin dort in absehbarer Zukunft noch an einigen sehr interessanten Projekten beteiligt.