OMiLAB – Agile Modellierungsmethoden aus dem virtuellen Labor

28.08.2017

Die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche und neue Paradigmen, wie das Internet of Things und Factory of the Future, lassen die Grenzen zwischen virtueller und physischer Welt immer mehr verschwimmen. Dies geht einher mit einer steigenden Komplexität der Szenarien in denen Informationssysteme zum Einsatz kommen. Modellierungsmethoden und –werkzeuge stellen einen möglichen Ansatz dar, um diese Komplexität zu bewältigen. Während Modellierungswerkzeuge in der Praxis weit verbreitet und genutzt werden, wird ihrer konzeptionellen Entwicklung und technischen Umsetzung in den spezifischen Studienrichtungen noch zu wenig Beachtung geschenkt.

Das Erasmus+ Strategic Partnership Projekt „Open Models Initiative“ (2014-2017) stellt mit einem innovativen Ansatz eines offenen virtuellen Labors eine Umgebung für die Entwicklung von IT-basierten Modellierungswerkzeugen bereit. Unterstützt wird die Lernerfahrung durch entsprechende Lehrmaterialien, Werkzeuge und pädagogischen Konzepten für Lehrende und Studierende.
Acht Partneruniversitäten aus 6 Ländern haben gemeinsam ein e-Modul zur konzeptuellen Modellierung entwickelt. Dabei werden zwei Grundlagen- und sechs Anwendungsthemen vermittelt. Zudem wurden für 4 unterschiedliche Modellierungsmethoden Lehrinhalte, Übungen und Fallstudien entwickelt die Studierende im Lernprozess nutzen können.

Labor für die agile Entwicklung von Modellierungsmethoden: OMiLAB
Das Open Models Laboratory (OMiLAB – www.omilab.org) ist ein offener Forschungs-, Lern- und Kooperationsraum für die Entwicklung von Modellierungsmethoden. Verfügbar sowohl als physisches Labor als auch als virtueller Zugang, bietet es Konzepte, Werkzeuge und eine Meta-Modellierungsplattform (www.adoxx.org) für die Herstellung von IT-gestützten Modellierungswerkzeugen. Dem Beispiel einer Open Source Community folgend werden alle Inhalte und Werkzeuge zur Verfügung gestellt. Konzeptuell stellt das OMiLAB einen agilen Entwicklungsprozess für Modellierungsmethoden – AMME- zur Verfügung, ein generisches Rahmenwerk zur Methodenentwicklung sowie eine Meta-Modellierungsplattform – ADOxx.

NEMO Summer Schools (2014 – 2017)
Durch seine Offenheit steht das virtuelle OMiLAB Studierenden und Lehrenden Inhalte und Werkzeuge weltweit zur Verfügung. Insofern war es auch nötig, die Evaluation der selbigen mit einem internationalen Studierendenkreis durchzuführen.
Die NEMO-Summer Schools (http://nemo.omilab.org) stellen die Plattform hierfür dar. Sie finden jährlich als zweiwöchige Intensivveranstaltung statt und fokussieren auf die Konzeptualisierung, das Design um die Umsetzung von Modellierungsmethoden für Unternehmen im digitalen Zeitalter.
Master- und PhD-Studierenden werden ausgewählte Themen aus den Grundlagen der Modellierung sowie die Konzepte selektierter Methoden vermittelt. In den begleitenden Übungseinheiten müssen sie dann in kleinen Teams konkrete Problemstellungen erarbeiten, für die sie die auf OMiLAB verfügbaren Werkzeuge entweder anwenden oder weiterentwickeln müssen. Dabei evaluieren sie laufend – formal und informal – das virtuelle Labor und dessen Nutzen für jeden Lernenden aber auch für das gesamte internationale Team. Von 2014 bis 2017 haben 180 Studierenden aus 44 Ländern die Inhalte des Labors evaluiert.
 
Die Inhalte und Werkzeuge des virtuellen Labors werden von den Studierenden sowohl in der Vorbereitungs-, Präsenz-, als auch Nachbereitungsphase der NEMO Summer Schools eingesetzt. Vor und nach der Präsenzphase haben sie die Gelegenheit in Teams virtuell zu arbeiten und können die OMiLAB-Community für problem-orientiertes Lernen individuell oder zusammen mit ihren Kollegen nutzen. Entwicklungen die während der Präsenzphase begonnen wurden, können entweder mit Kollegen, mit diversen Forschungsgruppen oder individuell weitergeführt werden. Anschließend könne sie in eigene wissenschaftliche Arbeiten verwendet und der Community auch zu Verfügung gestellt werden.

Ziel ist es eine Plattform für die Zusammenarbeit von Studierenden in internationalen Teams im Bereich Modellierung zu etablieren und im Sinne einer Ingenieursausbildung den explorativen Lernprozess virtuell zu unterstützen. Damit werden neben den fachliche Kompetenzen auch soziale Kompetenzen, sowie Teamfähigkeit und ein interkulturelles Verständnis aufgebaut.  

Kontakt für weiterführende Informationen:
Prof. Dr. Dimitris Karagiannis
+43-1-4277-78910
» E-Mail
Webseite: www.omilab.org

e-Modul „Modelling ToolEngineering“

Students @ the Open Models Laboratory, Faculty of Computer Science, University Of Vienna

Geographical distribution of students