Laut Beschluss des Nationalrats vom 15. Dezember 2021 soll an den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarunterstufe ein Pflichtgegenstand Digitale Grundbildung (DGB) von der 5. bis zur 8. Schulstufe eingeführt werden. Die Einführung eines Pflichtgegenstands, der sich mit der digitalen Welt auseinandersetzt, ist überfällig und sehr zu begrüßen. Neben der aktuell dafür avisierten Medienbildung sehen wir allerdings ein fundiertes Verständnis digitaler Technologien, Verfahren und Prozesse als Schlüsselbaustein für eine zukunftssichere Bildung unserer Kinder in einer sich immer schneller digitalisierenden Welt.

Stellungnahme der Fakultät für Informatik

Die Fakultät für Informatik hat eine ausführliche Stellungnahme zum aktuellen Verordnungsentwurf einer DGB vom 6. April 2022 verfasst, die von zahlreichen Unterstützer*innen aus mehreren Fakultäten der Universität Wien mitgetragen wird.

Hier argumentieren wir, dass die bislang vorgesehene Auseinandersetzung mit digitalen Medien allein nicht ausreicht, um Schüler*innen auf ein mündiges und aufgeklärtes Agieren in der digitalen Welt vorzubereiten.
Hierfür braucht es unbedingt ein Grundverständnis informatischer Inhalte. Ergänzend dazu befähigen Coding-Kompetenzen digitale Artefakte selbst zu generieren (z.B. mit Physical Computing) und so gestaltend statt nur konsumierend an der digitalen Welt teilzuhaben.

Im digitalen Lernen, welches im Zuge der Geräteinitiative des Bundes, eine weitere Komponente des Schulunterrichts werden soll, wird den Schüler*innen eine digitale Welt zugänglich, jenseits von auf Smartphones genutzten Freizeit-Apps. Für die kompetente Umsetzung einer so gedachten DGB benötigen die Lehrkräfte eine fundierte, an Informatikgrundlagen orientierte Lehramtsausbildung.