Masterprüfung mit Defensio, Suchy Nikolaus

21.08.2018 10:00 - 11:30

"Analyse und Visualisierung von Verbindungsdaten elektronischer Kommunikation"

Eine in Wien ansässige Firma, die in der Erstellung von Softwarelösungen zur Analyse von Kommunikationsdaten tätig ist, hat einen Softwareprototypen an die TU-Wien zur Evaluierung weitergereicht. Die Benutzbarkeit und Eignung des Prototyps sollte getestet und dabei Prob-leme, Fehler und fehlende Funktionen aufgedeckt werden. Aus diesem Arbeitsauftrag ent-stand die Studie, die die Grundlage dieser Masterarbeit darstellt. Da sich für eine derartige Evaluation in der Vergangenheit bereits die Thinking Aloud-Methode als besonders gut geeignet herausgestellt hat, wurde eine solche konzipiert und mit 5 Perso-nen der Zielgruppe des Programms durchgeführt. Als Resultat der Studie sollte nicht nur ein Dokument erstellt werden, das alle bestehenden Fehler und Probleme mit dem Programm aufzeigt, sondern zusätzlich auch die Anforderungen der Zielgruppe an die Software festhält. Besonders im Vordergrund standen dabei Themen der Usability, aber auch, wie sehr die ent-haltenen Visualisierungen geeignet sind, um ihr Ziel zu erreichen, nämlich Einsichten darüber zu generieren, welche finanziellen Ersparnisse Firmen durch den Einsatz internetbasierter Kommunikationssoftware im Vergleich zu persönlicher Kommunikation oder Kommunikation per Telefon erlangen können. Daraus ergaben sich die Schwerpunkte der Masterarbeit: Evaluierung der Eignung der eingesetzten Visualisierungen, Identifikation der Usability-Probleme und Analyse der Anforderungen der Zielgruppe. Dies alles folgte dem Ziel, Rückmeldungen zu sammeln und den Programmprototypen vor dem Marktstart zu verbessern. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass der getestete Programmprototyp bereits gut funktio-niert, jedoch auch noch einige Schwachpunkte besitzt. In manchen Programmbereichen kom-men Visualisierungen zum Einsatz, die von der darzustellenden Datenmenge komplett über-fordert sind und somit nicht zum Erkenntnisgewinn beitragen. Hier müssen andere Darstellungen zum Einsatz kommen, die angemessenere Möglichkeiten besitzen, um mit sehr großen Datensätzen umgehen zu können und diese in angebrachter und lesbarer Form wiederzuge-ben. In anderen Programmbereichen funktionieren die Visualisierungen jedoch gut und es können dadurch gute Einsichten in die Daten erlangt werden. Die Visualisierung von Verbindungsdaten stellt kein einfaches Unterfangen dar, da diese Daten sehr schnell unübersichtlich und dadurch schwer darstellbar werden. Die Studie soll Rückschlüsse ermöglichen, ob Torten- und Balkendiagramme sich für diesen Einsatzzweck im Allgemeinen eignen. Unabhängig von deren Eignung, die Datensätze adäquat darzustellen, traten bei der Benut-zung der Visualisierungen auch mehrere Probleme auf. Einige der Steuerungselemente waren de facto vor den Benutzerinnen und Benutzern des Programms »versteckt«, und daher schwer auffindbar. Zusätzlich waren Interaktionen zum Teil umständlicher, als notwendig, oder für die Versuchspersonen aufgrund mangelnder Hilfestellungen verwirrend. Welche Funktionen, Informationen und Unterstützungen die Versuchspersonen benötigen, um erfolgreich die dargestellten Daten zu analysieren, wurde aus Aussagen oder Tätigkeiten der Versuchspersonen während der Studie extrahiert und als Liste von über dreißig Anforderungen dokumentiert. Diese Liste besteht aus strukturierten Ausführungen und Begründungen, welche Funktionen zusätzlich zu den bereits bestehenden Funktionen benötigt werden. Die Studienergebnisse geben Einblicke in die Problemfelder der Software, die in weiterer Folge auch an das Entwicklungsteam weitergeleitet wurden. Dadurch wird eine zielgerichtete Weiterentwicklung und Fertigstellung der Software ermöglicht, bevor diese auf dem Markt käuflich zu erwerben ist.

Organiser:

SPL 5

Location:

Besprechungsraum 4.34

Währinger Straße 29
1090 Wien