“Purpose”: Rassismus und Sexismus in Serious Survival Game

Im Rahmen einer Kooperationsstudie konnte ein interdisziplinäres ForscherInnen-Team um den Entertainment Computing Spezialisten Helmut Hlavacs (Programmierer Serkan Sertkan), Fakultät für Informatik der Universität Wien, und die Psychologin Birgit U. Stetina, Fakultät für Psychologie der Sigmund Freud Privatuniversität Wien, zeigen, wie Personen reagieren, wenn sie im Rahmen eines Serious Survival Game mit ihren eigenen rassistischen und sexistischen Entscheidungen konfrontiert werden.

„Purpose“ (http://purpose.cs.univie.ac.at/), ein Browser Game, gehört zu dem aktuell sehr beliebten Genre der Survival Games. Vor dem Hintergrund einer Zombie-Apokalypse haben die Spieler die Aufgabe, eine virtuelle Gruppe nicht-infizierter Menschen zusammenzustellen, um einen sicheren Ort zu erreichen. Alle potentiellen Gruppenmitglieder werden mit ihren Fähigkeiten und einem Bild vorgestellt. In der vorliegenden Studie wird untersucht, inwieweit die zugrunde liegenden Entscheidungsprozesse bei der Gruppenzusammenstellung durch stereotype rassistische und sexistische Aspekte beeinflusst werden.

In einem aufwendigen Methodenmix wurden erfahrene und unerfahrene Spielerinnen und Spieler im Rahmen eines Laborexperiments gefilmt, beobachtet, befragt und getestet.
Der Spielverlauf löst sowohl bei erfahrenen Spielern als auch bei sogenannten „Newbies“ tiefsitzende und daher unreflektierte rassistische und sexistische Schemata und Gefühle aus. Infolge der spielerischen Herangehensweise ist es möglich, solche sozial verpönten Vorurteile sichtbar und damit zum Gegenstand einer selbstkritischen Auseinandersetzung zu machen.

Die Studie wird erstmals auf der internationalen Cyberspace Konferenz (25.-26. November 2016, Brünn, Tschechische Republik, http://cyberspace.muni.cz/) vorgestellt.

(APA/OTS)